Trotz steigender Infektionszahlen und einem drohenden weiteren Lockdown wollen wir die Adventszeit 2020 für die Kinder der Villa Regenbogen auch in diesem Jahr wieder zu einem Erlebnis werden lassen.
Der große Weihnachtsbaum fand im Garten seinen Platz und jede Gruppe bekam einen „Kleinen“ denn in den Flur konnten die Kinder in diesem Jahr nicht. Vielen Dank an den Opa von Linus aus der Schmettigruppe und unseren Freundeskreis, der die Besorgung und Finanzierung der Bäumchen und Ständer übernommen hatte. So bleiben also alle Gruppen auch in dieser Zeit unter sich. Diese Maßnahme hatte sich im Vormonat schon bewährt, denn ein Infektionsfall im Hause, zog so nur die Quarantäne für eine einzelne Gruppe nach sich.
Der Nikolaus konnte in diesem Jahr ebenfalls nicht persönlich in den Kindergarten kommen. „Wahrscheinlich hatte er Sorge sich anzustecken“, so meinten die Kinder, in vollem Verständnis für diese Entscheidung. Er hat sich aber heimlich die mitgebrachten Socken geschnappt und sie mit vielen Leckereien gefüllt. Unter anderem gab es auch wieder den Bischof Nikolaus aus Schokolade, den uns ebenfalls unser Freundeskreis wieder finanziert hatte. Vielen Dank dafür. Wer, wie der Nikolaus, aufgepasst hat, konnte die Kinder in der Adventszeit immer wieder im Garten singen hören. Sie versammelten sich dazu um den großen Tannenbaum und trällerten beschwingt die tollsten Weihnachtslieder im Freien, denn das gehört einfach zu Weihnachten und wir wollten es uns nicht nehmen lassen.
Ganz unterschiedlich haben die Gruppen ihre Gruppenzimmer geschmückt, teilweise wurde im Gruppenraum oder aber auch der Galerie oben eine weihnachtliche Ecke eingerichtet. So luden die Erzieherinnen der Löwengruppe in die tolle Weihnachtsecke auf der Galerie ein. Krippe, Lichterketten, Adventskranz und eigene Sitzkissen machen das gemeinsame Zusammensitzen gemütlich. Natürlich durfte das Türchen des Weihnachtswichtels auch nicht fehlen. Die Kinder waren ganz gespannt, was er dieses Jahr so alles anstellen würde. Im Übrigen kam der kleine Wicht auch in die Dinogruppe und die Kinder warten aufgeregt täglich auf ein Zeichen von ihm. Was für eine Tragödie, als eines Morgens die kleine Tür von der Wand abgefallen war. Gaby kam in Erklärungsnöte. Spontan konnte sie die Kinder davon überzeugen, dass die nun sichtbare Wand dahinter einen Zauberdurchgang bietet, durch den nur der Weihnachtswichtel schreiten kann.
In den Adventsecken wurde jede Woche eine weitere Adventskerze angezündet. Eine weitere schöne Tradition zog die Bärenkinder wieder in ihren Bann. Hier ging ein kleines Lichtlein auf die Reise von Hand zu Hand.
Lichtlein, Lichtlein, du darfst wandern von dem einen Kind zum andern“ , so beginnt jeden Tag die Bärenrunde und die Erfahrung zeigt, dass alle Kinder dabei sehr leise und aufmerksam werden.
Täglich bekamen die Kinder der Schmetti – und der Bärengruppe einen Teil der Geschichte „Rica auf dem Weg nach Bethlehem“ erzählt. Hier wurde die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht eines kleinen Schafs erzählt. In der Bärengruppe schlupften die passenden Figuren als Stabpuppen aus einem Koffer, in der Schmettigruppe komplettierten sie das Fensterbild.
Auch in den anderen Gruppen wurde täglich eine Adventskalender Geschichte mithilfe des Erzähltheaters Kamishibai oder auch dem Fensterkalender vorgelesen. Eine kleine Überraschung wartete außerdem einmal auf jedes Kind im Adventskalender. Fingerspiele, Gedichte, Rätsel und natürlich eine Plätzchenrunde, mit selbstgebackenen Plätzchen, rundeten die Adventsstunden dann ab. Zum gemeinsamen Singen gingen die Kinder in dieser Zeit immer wieder an den tollen Weihnachtsbaum im Garten.
Sterntaler und viele Sterne wurden von den Schmettikindern Kindern ans Fenster gemalt. Jeder Stern symbolisierte einen Tag und wenn besonders große entstanden, folgte eine tolle Aktion wie gemeinsam Plätzchen backen, Seife herstellen, Weihnachtsschmuck aus Salzteig formen… In der Löwengruppe gab es einen lebendigen Adventskalender, welcher täglich verraten hatte, welche tolle Weihnachtsaktion am nächsten Tag im Kindergarten gemacht würde. Auch hier gab es wieder verschiedene Bastelangebote, Theater, Backen…. Ganz besonders gut gefiel allen Kindern das Kinderkino, wofür wir beim Karlsruher Figurentheater einige schöne Aufführungen heruntergeladen hatten.
Einen Wehmutstropfen hatten unsere ganzen Aktionen dennoch, es wurden von Tag zu Tag weniger Kinder, die die Einrichtung besuchten. Vorsorglich hatten sich schon zwei Wochen vor den Ferien viele Eltern dazu entschieden die Kinder zu Hause zu lassen um mit den Großeltern Weihnachten feiern zu können. Dann kam der Lockdown und die Aufforderung der Landesregierung die Kinder zu Hause zu betreuen wurde auch von den letzten umgesetzt. Einen Tag zuvor ist es glücklicherweise noch gelungen den Krippenweg am Gemeindehaus mit den Kindern zu besuchen, was allen sehr viel Spaß gemacht hat. Die Weihnachtsmaus musste in diesem Jahr in ihrem Mausloch bleiben, sie hat ihren Auftritt verpasst.
Wir, die Erzieherinnen und Erzieher sind um der Infektionsgefahr willen sehr dankbar, für die umsichtige Entscheidung der Eltern. Auf der anderen Seite aber, verblieben wir ein wenig wehmütig zurück. Zimmer waren plötzlich verlassen, Weihnachtsbäume blieben einsam stehen, , Plätzchen harrten auf kleine Schlemmermäuler, liebevoll verpackte Päckchen blieben liegen… All das, was wir noch mit den Kindern geplant hatten löste sich plötzlich in Luft auf, schade – aber wir hoffen nun ganz fest auf eine tolle und ereignisreiche Adventszeit 2021 und wünschen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest !