Erlebnisreicher Ostergarten

Warum feiern wir denn eigentlich Ostern?

Dies ist eine Frage, die wir den Kindern in jedem Jahr auf´s Neue stellen. Es gibt die unterschiedlichsten Antworten auf diese Frage und manche Kinder wissen schon, worum es bei unserem Osterfest geht.

Jesus ist auferstanden, eine wichtige – die wichtigste Botschaft – in unserem  christlichen Glauben. Unsere Schuld ist vergeben und wir dürfen die Hoffnung haben, dass das Leben nach dem Tod weitergeht.

Ein schwer zu verstehender Gedanke, weshalb wir schon seit einigen Jahren den Ostergarten in der Gemeinde durchführen. Hier können Erwachsene und Kinder  nachspüren, wie sich damals alles zugetragen hat. Mit allen Sinnen  erfahren sie den Einzug nach Jerusalem, das Passahmal, Gebet und Gefangennahme, Verleumdung, Verurteilung und die Kreuzigung. Als sehr überraschendes aber auch wunderschönes Erlebnis verspüren die meisten der Besucher den Gang durch das dunkle Grab in den duftenden, wunderschönen und hell erleuchteten Auferstehungsgarten. Selbst Kinder nützen danach die Möglichkeit, einen Dank oder  eine Bitte an Gott aufzuschreiben und in die vorbereitete Gebetsmauer zu stecken oder eine kleine Kerze anzuzünden.

So war es auch dieses Jahr für uns wieder soweit. Kurz vor Ostern machten wir in uns in zwei Gruppen auf den Weg in den Ostergarten. Ich durfte eine Gruppe begleiten. Frau Schneider aus unserer Kirchengemeinde und Martin aus der Schmettigruppe  hatten die Führung am Mittwoch vormittag für uns vorbereitet. Frau Schneider begrüßte die Kinder herzlich.  Das Angebot, sich mit einfachen Kleidern, Kopftüchern oder Turbanen zu verkleiden, wurde von vielen gerne angenommen. So machte sich eine bunt geschmückte Schar auf den Weg nach Jerusalem. Hinter der ersten Tür erwartete uns ein orientalischer Markt. Hier duftete es gut nach Gewürzen und wir bekamen von der Marktfrau ein Schälchen mit getrockneten Beeren angeboten. Die Steine, von welchen ab jetzt jedes Kind einen in der Hand, bzw. Hosentasche hatte, waren schwer und des Öfteren hörte man während der Führung einen zu Boden fallen. Wir sahen in der Ferne schon die Stadt Jerusalem und hörten die Leute vor Begeisterung rufen und singen. Mit dem Klang des Schofarhorns erschien ein König, der uns einlud das Passahfest zu feiern. Wie staunten die Kinder über den schönen Saal, in dem wir Platz nehmen durften. Jeder bekam ein Stückchen Brot und einen Becher mit Traubensaft und die Kinder spekulierten, ob es wohl die Trauben von der gedeckten  Tafel auch noch geben würde.

Danach begleitete uns unsere Führerin in den dunklen Garten. Wir hörten, wie Jesus seine Jünger ermahnte nicht einzuschlafen und wie er zu Gott betete. Dann wurde es spannend. Die Schwerter und Schilder interessierten vor allem die Jungs. Jesus wurde gefangengenommen!  Das Licht verlosch und flackerte wieder auf in Form eines Lagerfeuers. Dort saß unsere Führerin nun und redete mit einem Mann namens Petrus, den man jedoch nicht sehen konnte, das verwirrte einige der Kinder, aber dennoch folgten sie aufmerksam dem Geschehen. Nach dem goldenen Thronsaal von Pilatus wurde es traurig. Dort stand das Kreuz und das Kleid von Jesus lag auf dem Boden. „ Das Hemd von Jesus ist ganz voll mit Blut“ , oder „ Die Dornenkrone tut aber weh auf dem Kopf“ waren die nüchternen Kommentare der Kinder. Wir hörten das Gewitter und wussten – nun ist Jesus gestorben. Dann wurde eine Kerze angezündet und wir durften die Steine unter das Kreuz legen.

Noch einmal umdrehen und wir blickten auf einen grauen Höhleneingang, der noch verschlossen war. Wir hörten die Frauen die gekommen waren, um Jesus einzubalsamieren und ihre überraschten Ausrufe, dass das Grab leer sei und der Engel sprach: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten, Jesus lebt – er ist auferstanden.“

Nun durften wir uns selbst überzeugen – das Grab war leer und man konnte auf der anderen Seite schon einen Lichtschein erkennen.  Da wir alle nacheinander durch das Grab gehen sollten hörte ich (die noch auf der dunklen Seite stand) nur die freudigen und überraschten Ausrufe der Kinder „wouw, das ist cool“ oder Ähnliches. Nun selbst aus dem dunklen Grab in das helle Licht getreten, sah ich in viele freudig strahlende Kindergesichter. Einige waren auch noch damit beschäftigt, an den bunten Blumen zu riechen, oder die Libellen zu entdecken und Levin stand ganz fasziniert vor dem Brunnen und wollte unbedingt von mir wissen, wie dieser denn gemacht sei. Dann tanzten wir zusammen.

Mau-mau  betrachtete ganz genau das nächste Tor, durch das wir gleich hindurchgehen würden und sagte voll Begeisterung „ gleich gehen wir in den Himmel“ !  Schön war`s im Ostergarten!             

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