Die Zeit, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn waren die Initiatoren, die alle herzlich eingeladen hatten, mit eigenen Leseaktionen dabei zu sein. Natürlich griffen wir die Einladung gerne auf, da das Vorlesen von Bilderbüchern ein Teil unserer pädagogischen Arbeit umfasst, die für die Entwicklung der Kinder so wichtig ist.
Allen Kindern der Villa Regenbogen wurden im Vorhinein unsere vier Leseaktionen bildlich vorgestellt und jedes Kind konnte für sich entscheiden, wofür es sich interessierte. Da die Leseaktion den ganzen Vormittag lief, konnte jedes Kind an zwei Vorstellungen teilnehmen. Alle Kinder der Villa versammelten sich im Flur unserer Kita und gingen mit den Erzieherin mit, die ihre Räume für das Vorlesen vorbereitet hatten.
In unserer Bücherei wurde das Buch: “Ich bin Ich”, vorgestellt, mit musikalischer Begleitung. Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie die Kinder mit großen Augen und Ohren dabei waren. An den Fragen der Erzieherin und den Antworten der Kinder konnte ich sehen, wie sie die Geschichte miterlebten.
Ein anderes Leseangebot war eine Mitmachgeschichte. Die Kinder traten in Aktion. “1,2,3, Piraten kommt herbei”( von Marlies Rieper-Bastian und Frauke Nahrjang). Unsere Turnhalle verwandelte sich in ein großes Meer.Kapitän Kabeljau sprang aus seiner Hängematte und rannte an Deck der Flotten Berta, sein Schiff. 10 Kinder bekamen eine Rolle als Pirat. An Deck hat man viel zu tun, da hat jeder seine Aufgabe zu meistern.Jedes Kind war in seiner Rolle voll dabei. Schön zu sehen, wie schnell Kinder spielerisch in eine andere Welt abtauchen können.
Bei unserem Bilderbuch-Kino wurden per Beamer Bilder sichtbar, zu denen vorgelesen wurde. Es war mucksmäuschenstill bei der Geschichte: “Die stinkende Sardine”.Als ich, der rasende Reporter an diesem Tag, erst später dazu kam, konnten die Kinder mir die Geschichte in allen Einzelheiten erzählen. Unglaublich, wie die Vortragsmethode und die Geschichte selbst die Kinder derart fesseln konnte.
Am gleichen Ort, nur zur späteren Uhrzeit, wurde das Bilderbuch: “Meine besten Freunde”,( von Helme Heine) vorgestellt. Das Besondere war, dass jede Seite des Bilderbuches in deutscher, wie auch in türkischer Sprache vorgelesen wurde. Ein ganz herzlicher Dank geht an Frau Keskinsoy, die sich an diesem Tag Zeit genommen hatte um uns zu unterstützen.
Besonders hat uns gefreut, dass Kindern, die zweisprachig aufwachsen, die Möglichkeit gegeben wurde, ein Bilderbuch in der Sprache zu verstehen, die ihnen von zu Hause aus vertraut ist. Das war ein voller Erfolg. Zuerst waren sie ganz überrascht, ihre Sprache von daheim zu hören, die deutschen Kinder fanden es urkomisch, nichts zu verstehen, aber die Kindern mit türkischen” Wurzeln”, strahlten über beide “Backen”. “ Ich habe alles verstanden”, als ich nachfragte.
Bei unserer vierten Leseaktion wurde den Kindern das Märchen: “Hänsel und Gretel” vorgetragen. Der Bilderrahmen-Schaukasten veranschaulichte hierbei immer das Bild, das gerade von der Erzieherin vorgelesen wurde. Somit konnten die Kinder die Bilder zu dem Märchen während des Vorlesens gleichzeitig sehen.Da einige das Märchen schon kannten, durften die Kinder das Märchen anhand der Bilder weiter erzählen. Schön zu sehen, wie konzentriert sie zuhörten. Das Besondere war hierbei, das auch die Rolle des Erzählers ständig zwischen der Erzieherin und den Kindern wechselte. Sie waren in das Märchen so vertieft, das sie gar nicht merkten, das ich, der rasende Reporter zwischendurch hereinkam und mit der Kamera alles bildlich festhielt.
Einen Vormittag lang verwandelte sich unsere “Villa” in ein großes Bilderbuch mit unterschiedlichen Geschichten. Uns Erziehern hat es viel Spaß gemacht und an den Reaktionen der Kinder konnten wir wieder erkennen, wie wichtig das Medium Buch für die Entwicklung unserer Kinder ist.